Das Buch des Monats - Kommentiert von Michael Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Schneider
Einführung in die Theologie Joseph Ratzingers 

Edition Cardo; Bd. 148 ISBN 3-936835-49-7  Köln 2008, 16,50 €


Wie die theologische Existenz Joseph Ratzingers kein Ende fand, als er Bischof und Kardinal wurde, so wird es sich auch im Papstamt verhalten, das er übernommen hat. Er ist zwar nicht mehr von der »Zunft der Theologen«, aber immer noch ein »zünftiger Theologe« (E. Jüngel). Die Reaktion der Presse auf den am 19. April 2005 zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählten Joseph Kardinal Ratzinger blieb insofern eindeutig, als man sich einig war, daß er ein Intellektueller und großer Theologe ist.


Vermutlich sind vom Pontifikat des neuen Papstes keine Revolutionen und großen Umwälzungen zu erwarten, aber sicher ist, daß er sein Charisma, nämlich das eines umsichtigen Theologen, voll zur Wirkung bringen wird. Schon dies könnte revolutionär genug sein, wie Eberhard Jüngel bemerkt: Die Kirche verträgt »nur solche Revolutionäre, die gar keine sein wollen, aber sozusagen ex opere operato, also durch ihr Wirken und ihre Wirkungen, zum Revolutionär geworden sind. Im Grunde bedarf es dazu nicht mehr, als in den eigenen Worten und Taten die Wahrheit des Evangeliums so zu reflektieren, daß sie die Herzen erobert und die Wüsten aus ihnen vertreibt. Dann wird die uralte Kirche ganz von selbst das werden, was Benedikt XVI. ihr attestiert hat: eine trotz ihres Alters junge Gemeinschaft der Glaubenden« (E. Jüngel).


Es kann hilfreich wie auch vielversprechend sein, sich in einem kleinen Überblick das theologische Anliegen des neuen Papstes zu vergegenwärtigen und zu fragen, welche Anregungen und Herausforderungen darin für die gegenwärtige Kirche enthalten sind. In der vorliegenden Schrift wird die Komplexität und Weite dieses theologischen Denkens vorgestellt werden, vor allem unter besonderer Berücksichtigung der Christologie, wie sie den drei Jesus-Büchern des Papstes vorlegt.