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Michael Schneider
Vom gläubigen Umgang mit der Zeit
Edition Cardo Bd. 54(ISBN 3-933001-50-1) Köln, 2000
Preis: 4.50 €
Die Zeit hat es bekanntlich in sich, wie wir alle wissen und täglich
erfahren, und es ist nicht immer leicht, die Zeit auf eine gute Weise zu
nutzen. Wer aber in seinem Leben etwas erreichen möchte, wird an
Grundentscheidungen nicht vorbeikommen und sich immer wieder überlegen
müssen, wie man auf rechte Weise mit seiner Zeit umgehen möchte. Was ist bei
der Einteilung der Zeiten im eigenen Alltag wichtig? Was steht an erster
Stelle? Schon wenn einer seinen Wecker stellt, um am nächsten Morgen
rechtzeitig aufzustehen und seine geistliche Übung machen zu können, hat er
eine Entscheidung getroffen, was bei ihm im Leben den Vorrang hat. Nicht
anders verhält es sich in der Einteilung der Zeit, die einer für seine
Mitmenschen oder auch für sich selber frei hält. Nur wenige andere Vollzüge
im Leben geben so viel Auskunft über die Grundentscheidungen eines Menschen
wie gerade sein Umgang mit der Zeit und die Prioritäten, die er dabei setzt.
So kann es gut und nützlich sein, sich einmal ausdrücklich über das eigene
Zeitverhalten Rechenschaft abzulegen. Dies ist auch in geistlicher Hinsicht
von großer Bedeutung, denn die Zeit ist ja die Gabe und das Geschenk Gottes,
das einem jeden als Talent anvertraut ist, damit er mit ihm wuchert. Wir
müssen die Zeit ausnützen, sie also nicht absitzen, vertrödeln oder gar
verschlafen. Deshalb soll in den folgenden Überlegungen das Psalmwort:
»Meine Zeit steht in Deinen Händen« (Ps 31,16a) einmal umgeformt werden in
den Leitsatz: »Gottes Zeit in meinen Händen.« Gott legt jedem Menschen seine
Zeit in die Hände, damit sie ihm zum »Sakrament des Augenblicks« wird, in
dem Gott ihm begegnet.
Die Frage nach der Zeit und dem gläubigen Umgang mit ihr nimmt in der
Ausformung des geistlichen Lebens eine zentrale Stelle ein und gibt wichtige
Auskünfte bei der Bewertung eines geistlichen Lebensstils. Dies soll
zunächst in einigen grundlegenden Überlegungen über die Bedeutung der Zeit
gezeigt werden (1.). Sie beginnen mit neuen Orientierungen über die Zeit,
wie sie sich augenblicklich in der modernen Literatur finden (2.). Der
Glaubende, der aus der Fülle der Zeit lebt, die mit Jesus Christus
angebrochen ist (3.), sieht sich aufgefordert, sein ganzes Leben auf
Christus hin Gestalt werden zu lassen (4.). Dies geschieht durch die Ordnung
der Zeit (5.) und einen gläubigen Umgang mit ihr (6.); im Glauben an
Christus sieht sich der Glaubende aufgefordert, das Talent Zeit auf rechte
Weise zu nutzen (7.).
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