Im Monat Feb 2015

Das Buch des Monats - Kommentiert von Michael Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tomáš Halík

Nicht ohne Hoffnung

Glaube im postoptimistischen Zeitalter

HERDER Verlag, Freiburg-Basel-Wien 2014, ISBN 9 783451 330872

In dem vorliegenden Buch geht es um die Frage nach der Hoffnung in einer Zeit der Krisen und Umbrüche. Auch wenn die Grundworte des christlichen Glaubens nicht von außen einfach in ihrer Plausbilität und Sinnhaftigkeit dargelegt werden können, läßt sich über sie »im Modus der Hoffnung sprechen: daß es sie geben kann, daß sie an uns nicht wie eine <Gegebenheit’ oder eine <Notwendigkeit’ herantreten, sondern als Möglichkeit, als Angebot, als Einladung und Herausforderung ... Nur diejenigen sind Menschen der Hoffnung, die nicht mit der Welt, wie sie heute ist, konform gehen« (7).

 

Grundthemen des Buches sind: Die momentane Krise als Wiege der Hoffnung. Wozu brauchen wir Gott? Rückkehr der Religion? Ich glaube, daß mein GOEL lebt? Hoffnung und Wunder. Etc. Ein Ergebnis der Untersuchung lautet: Ein Moment des tragischen Versagens der christlichen Verkündigung der Hoffnung - welches dazu beigetragen hat, daß das Christentum für viele Menschen unglaubwürdig wurde - besteht in der <Privatisierung der Eschatologie’, der Verwechslung der wunderschönen Vision des <himmlischen Jerusalems’, des <neuen Himmels und der neuen Erde’, jenes Festmahls der vollendeten Schöpfung, bei dem ein starker und wirklich neuer Wein aus neuen Schläuchen fließen wird und wo es <keinen Tempel geben wird’, mit der Verheißung einer verläßlichen Versorgung unserer privaten <Seele’, kaum daß über unserem Körper der Sargdeckel zuklappt« (213).