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Johannes
Brantl, Hans-Georg Gradl, Mirijam Schaedt, Werner Schüßler (Hgg.),
Das Gebet - »die Intimität der Transzendenz«,
Echter Verlag:
Würzburg 2014 ISBN 978-3-429-03699-7
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In dem
vorliegenden Buch zur Theologie des christlichen Gebetes, das im
Untertitel mit einem Wort von V.E. Frankl als »die Inimität der
Transzendenz« (V.E. Frankl) bestimmt wird, geht es vor allem um die
Frage einer verantwortbaren Praxis des Gebetsvollzugs vor dem Forum
der kritischen Vernunft. Das christliche Gebet ist spätestens seit
Immanuel Kant »dem Denken fremd und das Denken dem Beten feind«
geworden, »weil über das Beten - nicht etwa zu viel, sondern - zu
wenig gedacht worden ist« (G. Ebeling). Werner Schüßler
sucht das Gebet zum Thema philosophischer Überlegungen zu machen,
indem er die metaphysischen und erkenntnistheoretischen
Rahmenbedingungen sinnvollen Betens darlegt: »Wie ich Gott denke,
das hat entscheidende Konsequenzen für das Gebetsverständnis« (22);
da sich die Beziehung zu Gott ohnehin in jedem Gebet vertieft bzw.
sogar verändert, ist nach Auffassung des Autors jedes Gebet immer
schon eine sinnvolle Hilfe: »Beten verändert den Menschen immer -
wenn er richtig’ betet; es verändert nämlich sein Verhältnis zu
Gott, und darauf kommt es wesentlich an« (48). Immanuel Kant bleibt
das Gebet nur ein »abergläubischer Wahn«, »ein Fetischmachen«, das
den Menschen seinen Pflichten und den wahren Geboten ausweichen läßt.
Erst recht das Bittgebet ist zu einem Problem geworden, so daß in
ihm »geradezu sämtliche Probleme des Gebetes kulminieren« (18);
speziell geht es vor allem um die Frage der Unveränderlichkeit
Gottes. Wichtige Antworten bieten sich dem Autor bei Meister
Eckhart, aber auch bei Paul Tillich: »Es ist Gott selbst, der durch
uns betet, wenn wir zu ihm beten« (vgl. Röm 8,26). - Hans-Georg
Gradl legt an zentralen Aussagen des Neuen Testamentes dar, wie
Jesus selbst gebetet hat, und vor allem, wie es schließlich dazu
gekommen ist, daß die junge Kirche auch zu ihm selbst gebetet hat.
Schule solchen Betens ist das Vaterunser, in ihm »lehrt Jesu(s) die
Jünger nun selbst im Imperativ ein Gebet, das die richtige
Gebetstheorie und -praxis illustriert« (55). - Johannes Brantl
wendet sich in seinen systematischen Ausführungen speziell Simone
Weil und ihrem Postulat der Aufmerksamkeit zu, nur durch sie wird
der Beter in allen Dingen des Alltags die Spuren Gottes entdecken,
wie die Französin schreibt: »Die kostbarsten Güter soll man nicht
suchen, sondern erwarten.« So wird auch für Simone Weil das
Vaterunser zu einem Gebet »mit nachhaltiger Wirkung« (111ff.). -
Mirijam Schaedt, Priorin eines Benediktinerinnenklosters in
Trier, betont den Aspekt der Sehnsucht, indem sie die Psalmen, die
Lectio divina und das Herzensgebet bedenkt: »Dein Sehnen ist dein
Gebet«.
Im Rückblick
zeigt sich das Ziel aller Ausführungen, nämlich sowohl zu einem
vertieften Verständnis des Gebets wie auch zu einer tieferen
Gebetspraxis selbst zu führen (9).
Michael Schneider SJ, Frankfurt
am Main
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