Der Seher und Knecht Christi vermittelt mit seinen sieben Sendschreiben (Pastoralschreiben) von Patmos aus den in Verfolgung geratenen Christen Trost und Hoffnung. Er lobt die Christustreue, die er in den Gemeinden angetroffen hat, tadelt aber auch mit harten Worten, wo er ihr Nachlassen im Glauben wahrnimmt. Seine Schrift wendet sich über Kleinasien hinaus an die ganze Christenheit und soll in den Gottesdiensten vorgetragen werden (22, 18 f.).

Diese apokalyptische Schrift mit ihrer reichen Bildersprache, ihren Symbolen und Allegorien wurde offensichtlich gegen Ende der Regierungszeit des Kaisers Domitian (81 – 96) oder bald danach verfasst. Dieser Herrscher ließ sich mit „mein Herr und mein Gott" anreden. Zur jener Zeit etwa hatte sich mit gleichen Worten auch der Apostel Thomas zum auferstandenen Jesus Christus bekannt (Jh 20, 28). Wenn allerdings mit dem siegreichen apokalyptischen Reiter auf dem weißem Pferd die Parther (Perser) gemeint sein sollten, die in der Zeit um 116/117 die Ostgrenze des Römischen Reiches, den Tigris und Euphrat, überschritten und den Römern ihre Provinz Mesopotamien entrissen haben, könnte die Apokalypse erst nach diesem Ereignis verfasst worden sein.

Die Christen jener Tage waren sich durchaus bewusst, als Staatsfeinde angesehen und verfolgt zu werden, wenn sie dieser kaiserlichen Anrede nicht nachkamen, und so ist Kaiser Domitian als Christenverfolger in die Geschichte eingegangen. In der Schrift, welche Mitte Dezember im Buchhandel erhältlich ist, werden vier Bilder aus der Apokalypse des Johannes - mit den entsprechenden Ausführungen dazu - vorgestellt werden:

Jesus Christus, der Scharfrichter Gottes,

die Vier Apokalyptischen Reiter,

die himmlische Frau und der Drache

und die Weltbeherrscherin Roma, die Große Hure Babylon