Charles de Foucauld

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Lassen wir uns nie durch Misserfolg entmutigen! Im Dienste Gottes niemals berechnend sein. Sich ohne Zögern ganz hingeben und opfern! 
Misstrauisch gegen sich selbst sein, wenn man über andere urteilt.
Je mehr Gnade man empfängt, desto mehr muss man über sich selbst wachen und auch die geringste Unvollkommenheit vermeiden.
Wirf hinter dich, was klein ist, und versuche, in großer Höhe zu leben, nicht aus Hochmut, sondern aus Liebe. 
Jesus genügt: Wo er ist, fehlt nichts. 
Der Anblick meines Nichts hilft mir, anstatt mich zu betrüben, mich zu vergessen und einzig an den zu denken, der alles ist. 
Begnügen wir uns nicht damit, die Worte des Herrn zu lesen, sie zu betrachten, gut zu finden, zu bewundern, zu predigen; wenden wir sie an, leben wir daraus, nehmen wir sie in unser Leben hinein. 
Zeige mir, was Du willst, mein Gott, und gib, dass ich es auch tue! 
Lieber alles erleiden, als Jesu Willen nicht zu tun. 
Wenn Gott es uns überlässt, so wollen wir lieber wählen, was klein und unbedeutend erscheint, um Christus nachzuahmen. Verlangen wir weder nach langem Leben noch nach großen Taten für Christus, verlangen wir einzig danach, dass sein Wille in uns geschehe. 

Welche Verantwortung für uns! Wenn wir nicht genügend beten, sind wir verantwortlich für alles Gute, das wir durch das Gebet hätten tun können und versäumt haben. Welch furchtbare Verantwortung! Wie groß aber ist die Güte des Herrn, der uns gewissermaßen an seiner Macht teilhaben lässt, indem er unsern Gebeten einen solchen Wert gibt. 
Demütig sein in Gedanken, Worten und Werken. Das Ansehen bei den Menschen weder suchen noch lieben. 
Das beste Gebet ist jenes, das am meisten Liebe enthält. 
Ich glaube nicht, dass wir viel reden noch viel schreiben sollten, sondern wir müssen uns selber neu gestalten. 
Wenn wir nicht aus dem Evangelium leben, lebt Jesus nicht in uns. 
Mein Herr Jesus, wie schnell wird arm, wer Dich aus ganzem Herzen liebt; denn er erträgt es nicht, reicher zu sein als sein Geliebter. 
Wenn man die Menschen liebt, lernt man Gott lieben. Das Mittel, die Liebe zu Gott zu erlangen, ist: die Liebe zu den Menschen üben. 
Zwei Dinge sind nötig, damit unser Leben ein Leben des Gebetes sei: erstens müssen wir jeden Tag eine hinlängliche Zeit ausschließlich dem Gebet einräumen, und zweitens müssen wir während der Stunden, in denen wir anderen Beschäftigungen nachgehen, eins bleiben mit Gott, uns seiner Gegenwart bewusst bleiben.
Je mehr wir leiden, um so mehr müssen wir beten! 
Nicht durch immer neue Vorsätze werde ich besser, vielmehr dadurch, dass ich die einmal gefassten Vorsätze, von denen ich weiß, sie sind Gott angenehm, treu halte. 
Wenn wir heftig gegen eine Tugend versucht werden, so bedeutet das: Gott will, dass wir diese Tugend mit besonderer Vollkommenheit üben sollen.
Sobald ich wusste, dass Gott existiert, konnte ich nur noch für ihn leben. 


GEBET: Mein Vater, ich überlasse mich dir; mach mit mir, was dir gefällt. Was immer du tun magst mit mir, ich danke dir. Ich bin bereit zu allem, ich nehme alles an, wenn nur dein Wille an mir und an allen deinen Geschöpfen geschieht. Ich habe kein anderes Verlangen, mein Gott. In deine Hände lege ich meine Seele. Ich gebe sie dir, mein Gott, mit der ganzen Liebe meines Herzens, weil ich dich liebe und weil diese Liebe mich drängt, mich dir hinzugeben, mich in deine Hände zu legen, ohne Maß, mit einem grenzenlosen Vertrauen. Denn du bist mein Vater.