Mechthild von Magdeburg

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Herr, sähe ich Dich unter Tausenden, ich erkännte Dich wohl! 

Nun hab ich Dir gesungen, 
Noch ist es mir nicht gelungen - 
Wolltest Du mir singen, 
Dann müsste es mir gelingen!

Herr, Du bist allzeit liebeskrank nach mir,
Das hast Du wohl bewiesen an Dir.

Du bist, Herr, meine Labung
Und ich Deine Erblühung.

Worauf Gott seine Hoffnung setzt, das wage ich.

Ein jeder Mensch sollte in sich ein Christus sein, so dass der Mensch Gott lebt und nicht sich selber.

Gott kann beides: kräftig brennen und tröstlich kühlen.

NACH IHRER ERBLINDUNG UND ERKRANKUNG:
Herr, ich danke dir, da du mir die Macht meiner Augen genommen hast, dass du mir nun dienst mit fremden Augen. Herr, ich danke dir, da du mir die Macht meiner Hände genommen hast, dass du mir nun dienst mit fremden Händen. Herr, ich danke dir, da du mir die Macht meines Herzens genommen hast, dass du mir nun dienst mit fremden Herzen.