Reinhold Schneider

gesamten Text ausdrucken
Besser mit unserem Herrn am Kreuz zu sein, als das Kreuz allein zu betrachten.
Das Ich als Ziel und Sinn ist tödlich.
Wir reden von Gott, als kennten wir ihn. Aber nur Einer hat den Vater gesehen. Nur Einer hat seinen Willen getan.
Unsere wesentliche Armut ist die an Radikalität, an Menschen, die chemisch reine Elemente sind.
Gewisse Erfahrungen können durch die Sprache vermittelt werden, andere - tiefere - durch Schweigen; und schließlich gibt es Erfahrungen, die nicht vermittelt werden können, auch nicht durch Schweigen. Aber das macht nichts. Wer sagt denn, dass man Erfahrung macht, um sie mitzuteilen. Man muss Erfahrungen leben. Das ist alles. Und wer sagt, dass die Wahrheit dazu da ist, enthüllt zu werden? Sie will gesucht werden. Das genügt. Angenommen, sie liege in der Schwermut verborgen, ist das ein Grund, sie anderswo zu suchen?
Wer soll uns glauben, wenn wir Heilige verbrennen?
Ist das Licht erloschen, so muss ein Mensch in die Flamme gehen. Der Auftrag eines jeden Heiligen ist es, ein bestimmtes Anliegen seiner Zeit von der Ewigkeit her, aus dem Wissen um Christus zu ergreifen und zu bewältigen; indem er das Zeitliche mit dem Ewigen erfüllt, erhellt er die Zeit und die Geschichte zum Ruhm des Herrn; dass die Zeit den Herrn rühme, ist die Sehnsucht der Heiligen.
Zum Schaffen treibt immer der Mangel; je mehr Mangel, um so größer, notwendiger, um so weniger aber anfechtbar ist das Werk. 
Kranksein: das heißt, im Advent leben.
Das Ja zum Leben ist vielleicht die eigentliche Gnade, die Kanzel der Verkündigung.

Ich kenne im Leben nur eine einzige Schwierigkeit: den Vollzug der Wahrheit, Wahrhaftigkeit. Sie ist das Lebensproblem überhaupt. 
Würde das Vaterunser betend gelebt und erfüllt werden, so wäre alles gut. Aber wie man auch beginnen mag, man wird weit hinter dem Wichtigsten zurückbleiben.